20 Jahre Bundes-Gleichstellungsgesetz und 15 Jahre Frauenförderplan an der Uni Graz waren Anlass für einen feierlichen Akt, zu dem die Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung sowie der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen luden. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Reihe an Festvorträgen, die einen Rückblick auf die Geschichte der Gleichstellung an der Uni Graz gewährten; Höhepunkt war die Prämierung von Wissenschaftszweigen, die sich nach dem „Anreizsystem für Frauenförderung“ qualifiziert haben.
„Wir haben viel erreicht. Die Universität ist ein angenehmes Umfeld für Gleichberechtigung“, bringt Vizerektorin Renate Dworczak, zu deren Agenden auch das Thema Gleichstellung an der Universität gehört, die Sache auf den Punkt. „Dennoch sind wir noch nicht am Ende angelangt. Wir müssen die Gleichstellung weiter vorantreiben“, ergänzt sie. Zuvor hatte die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen, Ao. Univ.-Prof. Dr. Katharina Scherke, in ihren einleitenden Worten den Titel der Veranstaltung – Gleichenfeier – aufgelöst: „Es soll als Metapher für den Hausbau gelten: Wir einen Rohbau und Dach geschafft, können aber noch vieles ausbauen.“
Anreizsystem für Frauenförderung
Mit dem „Anreizsystem für Frauenförderung“ honoriert die Universität jährlich jene Wissenschaftszweige, die Gleichstellung von der Studentin bis zur Professorin zu ihrem Thema gemacht haben. Gemessen wird die Durchlässigkeit unter anderem an den Parametern „Frauenanteil Erstsemestrige“, „Frauenanteil Nachwuchs“ und „Frauenanteil Habilitation und Professorinnen“. Darüber hinaus fließen in die Beurteilung noch Indikatoren wie Einstiegs- oder Aufstiegschancen ein.
Für das Jahr 2012 wurden diesmal vier PreisträgerInnen, die neben einer Auszeichnung in Form einer Trophäe auch noch gestaffelt einen kleinen finanziellen Bonus für ihre Leistungen erhalten, honoriert. Ausgezeichnet wurden VertreterInnen der Disziplinen Geschichte, Psychologie, Sprachen und Literatur sowie Erziehungswissenschaften:
1. Preis: „Geschichte“, Ao.Univ.-Prof. Dr. hc. Mult. Dr. Harald Heppner
2. Preis: „Psychologie“, Univ.-Prof. DDr. Elisabeth Weiss
3. Preis: „Sprachen und Literatur“, Ao. Univ.-Prof. Dr. Margit Reitbauer
4. Preis: „Erziehungswissenschaften“, Univ.-Prof. Dr. Barbara Gasteiger-Klicpera
Gefertigt wurden die Trophäen von der Feinmechanikwerkstätte des Uni-Graz-Physikinstitutes.
Gendermillion
Eine Million Euro aus dem Budget werden künftig für Gleichstellung an der Universität aufgeteilt. Die Verteilung, so präsentierte Vizerektorin Dworczak, läuft nach vier Teilindikatoren: 400.000 Euro auf alle Professorinnen, 400.000 Euro auf alle habilitierten Frauen und Frauen auf Qualifizierungs-Vereinbarungs-Stellen, 150.000 für Lehrveranstaltungen mit expliziten Gender-Bezug und 50.000 auf neuberufene Frauen. Die Beträge sollen den jeweiligen Wissenschaftszweigen zugutekommen.
Wir haben viel erreicht. Die Universität ist ein angenehmes Umfeld für Gleichberechtigung." Vizerektorin Renate Dworczak