Zwei ForscherInnen der Universität Graz, Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Heidrun Zettelbauer vom Institut für Geschichte, und Ao.Univ.-Prof. Dr. Ulrich Hohenester vom Institut für Physik, wurden mit den höchsten Forschungspreisen des Landes Steiermark für ihre Forschungsarbeiten ausgezeichnet. Die Forschungspreise in Höhe von jeweils 12 000 Euro wurden am 15. Dezember 2017 von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl im Weißen Saal der Grazer Burg feierlich überreicht. Auch Rektorin Christa Neuper gratulierte den beiden PreisträgerInnen der Uni Graz.
Heidrun Zettelbauer vom Institut für Geschichte habilitierte sich im Fach Neuere/Neueste Geschichte und ist ab März 2018 auch als Koordinationsbeauftragte des AKGL der Universität Graz für die Personalangelegenheiten der Geisteswissenschaftliche Fakultät zuständig. Zettelbauer beschäftigt sich aus der Perspektive der Frauen- und Geschlechtergeschichte mit Fragen einer geschlechtersensiblen Nationalismusforschung und dem Prozess der politischen Sozialisation von Frauen in der Moderne. In ihrer Habilitationsschrift legte Zettelbauer den Fokus auf die widersprüchliche politische Vergesellschaftung von Akteurinnen in deutschnational-völkischen und nationalsozialistischen Milieus. Lebensgeschichtliche Dokumente und Selbstzeugnisse dieser Frauen, autobiographische Texte, Tagebücher oder Korrespondenzen untersuchte sie hinsichtlich der Frage, wie sich völkische Akteurinnen mit ihren individuellen Lebensgeschichten in die imaginierte nationale Gemeinschaft eingeschrieben und wie diese Protagonistinnen mit ihren Lebensgeschichten politische Identifikationsangebote für andere Frauen schufen. „Aufbauend auf diesen Ergebnissen können wir etwa weiter erforschen, wie Frauen das kollektive Gedächtnis rechter Gruppierungen geprägt haben. All dies erlaubt Erkenntnisse über die grundlegende Bedeutung von Geschlecht im Prozess der politischen Sozialisation in der Moderne“, schildert Zettelbauer.